Nach der chinesischen Invasion in Tibet musste S.H. der 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje 1959 aus Tibet fliehen. Seitdem residierte er im Kloster Rumtek in Sikkim/Indien, das nach seinen Plänen erbaut wurde.
Im Jahr 1974 reiste der 16. Karmapa erstmals in den Westen und besuchte Europa, Kanada und die USA. Im Jahr 1977 besuchte Karmapa West-Berlin. Anlässlich dieses Besuches veranlasste er die Gründung der Institution „Karma Tengyal Ling“. Damals sagte er voraus, dass ein blühendes Dharma-Zentrum „in der Nähe der Hauptstadt Berlin“ entstehen würde. Nachdem der 16. Karmapa korrigiert wurde, dass zu der Zeit doch Bonn die Hauptstadt Deutschlands sei, wiederholte der 16. Karmapa, dass das Dharma-Zentrum „in der Nähe der Hauptstadt Berlin“ entstehen wird. Mit dem Kauf des Anwesens in Stechlin-Menz im Jahr 1992 erfüllte sich diese Vorhersage.
1981 erlag er in einem Krankenhaus in den USA einem Krebsleiden. Der jetzige 17. Gyalwa Karmapa Ogyen Trinley Dorje wurde 1985 in Osttibet in einer Nomadenfamilie geboren.
Schon bei seiner Geburt zeigte sich, dass er ein besonderes Kind sein mußte. Es gab verschiedene wunderbare Erscheinungen, zum Beispiel hörten die Nachbarn im Tal die Musik von Muschelhörnern, konnten aber den Ursprung nirgends finden. Das Kind entwickelte früh besondere Fähigkeiten wie Hellsichtigkeit und eine natürliche Autorität. Er wurde in einem Kloster der Region erzogen und verbrachte einen Teil seiner Zeit bei seinen Eltern im Nomadenlager. Dort fand ihn im Sommer 1992 der Suchtrupp des Klosters Tsurphu aufgrund der genauen Beschreibung im Prophezeiungsbrief. Daraufhin nahm er wieder seinen Stammsitz Tsurphu ein und wurde als erste Wiedergeburt von der chinesischen Regierung als "lebender Buddha" anerkannt. Im Laufe der Jahre wurden die Lebensbedingungen für ihn in Tibet immer schwieriger. So wurde seinem Lehrer Tai Situ Rinpoche die Einreise verweigert und Karmapa bekam keine Ausreiseerlaubnis, um diesen zu treffen. Da die Unterrichtung durch die Linienhalter für Karmapa unabdingbar ist, um die Übertragungslinie nicht zu unterbrechen, entschloss er sich, Tibet zu verlassen und floh um die Jahreswende 1999/2000 nach Indien. Er lebt jetzt im Kloster Gyuto unweit von Dharamsala, dem Sitz des Dalai Lama.